Interessantes aus Marchegg

Die Stadt Marchegg wurde 1268 von König Przemysl Ottokar als Festung gegen die Ungarn erbaut. Dabei stellte die March damals die natürliche Grenze zum Königreich Ungarn dar, somit war die Stelle gut für ein Bollwerk und einen Truppensammelplatz geeignet. Sämtliche Grenzstädte, wie auch Laa an der Thaya oder Hainburg, wurden in dieser Ära mit ähnlichen Stadtmauern und Befestigungen abgesichert.

Acht Meter hoch und drei Kilometer lang war die Mauer, versehen mit drei Toren: Dem Wiener-, dem Ungar- und dem Hainburgertor. Warum nur drei Tore? Die Stadt war nur an drei Seiten ummauert, die vierte wurde im Norden durch den Mühlbach abgegrenzt. Dennoch konnte die Befestigung nicht verhindern dass Marchegg 1426 durch die Hussiten zerstört wurde und während der Ersten Türkenbelagerung abermals durch Feuer zerstört wurde.

Marchegg war eine industriell bedeutende Stadt: 1848 wurde sie durch die Eisenbahn mit Gänserndorf und Pressburg verbunden, damit war Güter- und Personenverkehr bis nach Wien möglich. Darüber hinaus wurde 1886 die „Maschinenfabrik und Eisengießerei Sonnenschein“ errichtet, welche sich auf die Produktion von Bergwerksanlagen spezialisiert hat, das damals einzige Unternehmen auf diesem Gebiet. Die Produktion in der Fabrik endete 1934 und so wurde sie stillgelegt, die Maschinen abgegeben und das Gebäude geschleift (abgetragen).




Die Lage der Stadt, nahe der March hatte einen entscheidenden Nachteil: Wiederkehrende Hochwässer und Überflutungen. 1930 entschloss man sich daher mit dem Bau des Marchschutzdammes zu beginnen, um den Wassermassen Herr zu werden. Der Damm erwies sich jedoch als nicht ausreichend und musste deshalb 1957 ausgebaut und verstärkt werden. Heute bieten die Marchauen um Marchegg ein wunderschönes Erholungsgebiet, welches auch für viele, teils seltene, Tierarten zur Heimat wurde. Von März bis August können Störche besichtigt werden oder der Marchdamm bewandert werden, dieser selbstverständlich das ganze Jahr.

Eine Sehenswürdigkeit der Stadt ist das Schloss Marchegg. Es wurde ursprünglich unter Přemysl Ottokar II. als Stadtburg mit 3 Rundtürmen, Wassergräben und 2 Zugbrücken errichtet. Die Burg trozte den beiden erwähnten Angriffen der Hussiten und Türken, ohne eingenommen zu werden. 1733 wurde sie schließlich zu einem barocken Schloss mit prächtigen Parkanlagen umgebaut. 1953 wurde das Schloss von den Marchegger Bürgern und Politikern vor dem Abbruch gerettet und 1957 schließlich von der Stadt erworben. Heute finden dort Austellungen statt.

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