Bernsteinstraße

Die Bernsteinstraße war Teil des römischen Straßennetzes und einst eine der bedeutendsten Handelsrouten weltweit. Auf ihr wurde Bernstein von der Ostseeküste nach Aquileia (Italien) geliefert. Schon vor 26000 Jahren, in der Steinzeit, haben die Menschen den Wert des über 40 Mio. Jahre alten fossilen Harzes erkannt und es erst als Zahlungsmittel, dann, zur Zeit der Römer, als Schmuck verwendet.

Die Verbindung existierte jedoch schon vor den Römern und folgte schlicht der natülichen Topografie der Landschaft. Dadurch war die Route anfällig für Wetter und Jahreszeiten. Die Römer haben sie deshalb ganz in ihrem Stil der modernen Infrastruktur entscheidend verbessert. Es wurden Brücken gebaut und die Straße verlief teilweise auf aufgeschütteten Dämmen, in den städtischen Gebieten wurde sie sogar gepflastert.

Auf einer Distanz von 1700 Kilometern durchquerte sie, auf ihrem Weg in das Römische Reich, neben Ländern wie Polen, Tschechien oder Litauen, eben auch das Weinviertel. Heute noch ist die Straße eine der wichtigsten der Region und verbindet sämtliche Ortschaften wie Marchegg, Stillfried und Hohenau. Sie verläuft parallel zur March, angefangen bei der Donauüberquerung bei Deutsch-Altenburg und endet bei Reinthal an der Grenze zu Tschechien. Dieser Teil der Straße war damit nicht mehr in das Römische Reich eingebunden, denn dessen Grenze befand sich bei Carnuntum, einem ehemaligen Drehkreuz für den Handel.




Wer heute auf der Bernsteinstraße unterwegs ist wird dabei die wunderschöne Hügellandschaft des Weinviertels – bestehend aus Feldern und Weingärten, vermischt mit den Marchauen – zu Gesicht bekommen. Auf dieser rund 70 Kilometer langen Strecke bieten sich dem Besucher Sehenswürdigkeiten wie die Stadtmauer von Marchegg, unzählige Weinkeller und Kellergassen, Wanderwege auf den Marchdämmen und zahlreiche alte Industriegebäude.

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