Ernstbrunn gehört zu den ältesten Gemeinden Österreichs, bereits 2000 v. Chr. war sie besiedelt – von den Römern nach dem Jahre Null, von den Kelten schon vorher. Die offizielle Geburt der Gemeinde erfolgte 1045 mit der urkundlichen Erwähnung als “Ernustisprunnin”. 1533 erhielt das Gebiet Ernstbrunn durch Ferdinand I. das Marktrecht mit dem die Erlaubnis zur Abhaltung einer Vielzahl öffentlicher Veranstaltungen (Messen, Märkte, Volksfeste) verbunden war. Während dem Dreißigjährigen Krieg und nach dem Fall der kaiserlich-habsburgischen Truppen, war Ernstbrunn, wie so viele österreichische Städte, Burgen oder Gemeinden, von den Schweden besetzt, jedoch nicht zerstört worden.
Die nächsten Jahrhunderte brachten einige größerere und kleinere Errungenschaften mit sich:
- 1887 eröffnete das erste Postamt
- 1894 wurde die Raiffeisenkasse eröffnet
- und 1896 wurde eine Dampfmühle (Weislein) errichtet
Neben seiner langen Geschichte bietet Ernstbrunn eine wunderschöne und aufregende Landschaft am Fuß der Leiser Berge, welche eine interessante Geologie aufweisen. Der höchste der Berge, der Buschbeg bietet mit 491 Metern eine grandiose Aussicht. Kaum niedriger und genauso schön sind der Steinberg (462m) und der Oberleiser Berg (457m). Alle drei sind Teil der sogenannten Waschbergzone, welche zu großen Teilen aus Kalkstein besteht und sich vom Waschberg (Stockerau) bis hinaus in den Norden, nach Falkenstein zieht. Entstanden sind die Berge und Erhebungen in dieser Zone als sich die Flyschzone über die Waschbergzone schob und diese wiederum über die Molassezone im Westen des Weinviertels. Dadruch sind Aufschürfungen wie die Staatzer Klippe oder eben die Leiser Berge entstanden, im Osten hingegen ist durch diese Bewegungen ein Abfall entstanden – das Wiener Becken.
Eine weitere Sehenswürdigkeit im Gebiet ist das einmalige Schloss Ernstbrunn. Es befindet sich außerhalb der Ortschaft Ernstbrunn, bei Dörfles und wurde im elften Jh. als Burg erbaut. Im Laufe der Zeit befand sich die Burg im Besitz der Maissauer, Schaunberger und Ebersdorfer, bis zuletzt, seit dem 19 Jh., im Besitz der Fürsten Reuss. Nach 1654 wurden durch Rudolf Graf von Sinzendorf Um- und Neubauten im Barockstil durchgeführt – die Burg wurde zum Schloss. Zu diesem Schloss gehört auch ein dreigeschoßiger Getreidespeicher, in ungefährt 300 Meter Entfernung. Heute verfällt dieser langsam, kann aber von außen noch betrachtet werden. Von 1910 bis 1945 wurde im Schloss sogar eine Bibliothek mit ca. 40.000 Bänden errichtet, davon sind jedoch nur noch rund 2.500 übrig. Das Schloss ist heute Austragungsort von Veranstaltungen oder Filmdreharbeiten.