Die kleine Ortschaft Nexing bei Sulz, liegt im nördlichen Weinviertel und ist jeher als Fischerdorf bekannt. 14 Gewässer umfasst das Dorf, welche von einer Quelle mit Mineralwasserqualität gespeist werden, perfekte Voraussetzungen für die Fischzucht.
Doch nicht nur Fischern ist die Ortschaft ein Begriff, international ist das sonst eher unscheinbare Dorf in der Geologie berühmt. Der Muschelberg von Nexing ist gekennzeichnet durch seine Beschaffenheit aus rund 12 Mio. Jahre alten Muscheln und Schnecken und zeugt von einer längst vergangen Ära unseres Planeten. Unter den Dorfbewohnern ist er als „Hendelfutterberg“ bekannt, da das Material früher als Vogelsand verwendet wurde. Seit 1930 wird dieser Vogelsand in Nexing produziert und eignet sich hervorragend zur Beigabe ins Vogelfutter, um die Eierschalen zu stärken.
Geschichtliches
Im Jahre 1108 wurde der Ortschaftsnamen erstmals urkundlich erwähnt und an Stelle des heutigen Schlosses existierte ein Wirtschaftsgut, welches dem Kloster Heiligenkreuz gehörte.
Gegen Ende des 15. Jahrhunderts verödete das Dorf, daraufhin wurde es von Ebersdorfern gekauft und mit der Herrschaft Ernstbrunn zusammengelegt.
Nachtrag: September 2020
Am vergangenen Wochende unternahmen wir einen Ausflug nach Nexing, um uns nun nach vier Jahren erneut ein Bild von dem Dorf zu machen. Viel Zeit ist vergangen, die Wahrnehmung und die Eindrücke sind andere. Angekommen am Hauptplatz waren alle Parkplätze belegt, sowie überall am Straßenrand. Autos säumten die Grünflächen. Nachdem wir den Pfad zur „Nexinger Schweiz“ zurücklegten, betraten wir das bekannte Areal. Die Stimmung wirkte fast magisch. Der Ort lädt zum Verweilen ein – ab und an spazierten Leute den Rundwanderweg entlang und sonst herrschte die Ruhe der Natur. Wenn man sich umsah, könne man vermuten, man sei nicht im Weinviertel.
Der Ort Nexing wurde im Jahre 1802 von Franz Ritter von Heintl von der Herrschaft Ernstbrunn abgekauft. Franz von Heintl wurde 1769 in der tschechischen Republik geboren, studierte Jus an der Universität Wien und wurde Advokat. Er errichtete in Nexing und Raspach Musterwirtschaften. Beschäftigte sich mit der Seidenraupenzucht, Weinbau und Obstbaumzucht. Die „Nexinger Schweiz“ wurde von ihm errichtet und damals schon als Erholungs- und Bildungszwecken genutzt.
Den gemütlichen Ausflug haben wir im Gasthaus Oase am Teich ausklingen lassen. Das Gasthaus ist sehr empfehlenswert, bekannt für seine Fischspezialitäten direkt aus den Nexinger Teichen.