Falkenstein im Weinviertel


Die Ortschaft Falkenstein im Weinviertel ist bekannt für den Weinanbau. Zahlreiche Weingärten zieren die Hänge rund um die Kalkklippe auf der die Burg Falkenstein thront – ein wunderschöner Anblick. Verarbeitet werden die Trauben direkt vor Ort, die Kellergasse bietet mit 65 Presshäusern die notwendige Kapazität. Die Keller erfüllen aber nicht nur einen wirtschaftlichen Nutzen, sie sind auch herrlich anzusehen und eine Vielzahl Heuriger hat sich entlang der Gasse, sowie quer durch Falkenstein angesiedelt.

Neben den Kellern bietet der Ort eine Reihe an beeindruckenden, denkmalgeschützten Bauwerken, wie zum Beispiel das ehemaligen Bürgerspital, welches heute ein Wohnhaus ist. Auch die Pfarrkirche steht unter Denkmalschutz und zeugt von der damaligen Architektur der Region.

Die Hauptattraktion des Dorfes ist aber die Burgruine Falkenstein. Sie erhebt sich seit jeher auf einer Kalkklippe, welche auf die sogenannte „Waschbergzone“ fußt. Diese zieht sich wie ein Streifen vom Südwesten des Weinviertels hinauf in den Norden und umfasst auch die Leiser Berge und die Staatzer Klippen. Die Burg bietet von diesem erhöhten Punkt eine komplette Rundumsicht und ist damit in strategisch perfekter Position. Im Jahre 1050 fand sie erstmals Erwähnung als Reichsfeste, das heißt, sie diente als Verteidigungsanlage zum Norden hin, die alte romanische Ringmauer – der älteste Teil der Burg – ist zu diesem Zweck bis zu eineinhalb Meter dick. Fast ganz Südmähren konnte von der Burg aus eingesehen werden. Das benachbarte Schloss Mikulov, in der gleichnamigen tschechischen Stadt, ist für Besucher auch heute noch gut sichtbar.

Die Burg wechselte im Laufe der Zeit mehrmals den Besitzer. Für einige Zeit wurden sogar Gefangene gehalten, die Täufer, welche eine alternative Auffassung zur Kirche vertraten und dafür mit dem Dienst auf Galeeren bestraft wurden. 1600 beginnend wurde die Burg von Paul Sixt III. Trautson zur Renaissancefestung mit 3.000 Quadratmeter großem Turnierhof für Feste und Kampfspiele ausgebaut. Im Jahre 1645 wurde die Burg dann in der Endphase des Dreißigjährigen Krieges durch die Schweden eingenommen. Dies gelang jedoch nur durch Verrat, was wiederum die beinahe uneinnehmbaren Position der Burg bekräftigt. Die Schweden wurden aber schnell, durch Belagerung, wieder vertrieben.

Später, während der Türken- und Kuruzzengefahr im späten 17. Jh., diente die Burg der Bevölkerung als Zufluchtsort. Ihre Zeit war aber bereits abgelaufen und sie fiel “Plünderungen” zum Opfer, die Mauersteine wurden für den Hausbau verwendet, bis schließlich das Burgtor zugemauert wurde. Schlussendlich ging die Burg in den Besitz von Georg Graf Thurn-Vrints über und wurde durch ihn wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Die Kommentare wurden geschlossen